Kapitel 5.2 - Theorien der Osteopathie
In diesem Kapitel werden die Theorien, auf welchen die Osteopathie ihre Konzepte abstützt, dargelegt. Diese Theorien zu kennen, ist eine Voraussetzung um das Ziel dieser Arbeit zu verstehen; sie wurden bereits vom Gründer der Osteopathie, dem amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917), formuliert. Sie haben bis heute Gültigkeit. Auf die heutige Zeit angewendet können sie in acht Punkte zusammengefasst werden (vgl. Sammut/Searle-Barnes 1998: 6ff.)
- Der Körper ist eine funktionelle Einheit
- Struktur und Funktion stehen in gegenseitiger Abhängigkeit
- Der Körper reguliert sich selbst
- Der Körper hat die Fähigkeit, sich gegen Krankheiten zu schützen und sich selbst zu heilen
- Wenn die normale Anpassungsfähigkeit des Körpers gestört ist oder Veränderungen der Umwelt den Selbstschutz überwinden, entsteht Krankheit
- Die Flüssigkeiten im Körper müssen ungehindert fliessen können (arterial rule)
- Das Nervensystem spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle der Körperflüssigkeiten
- Es gibt somatische Faktoren der Krankheit, welche nicht nur Symptome der Krankheit sind sondern den Zustand der Krankheit unterhalten